Ein europäisches Forscherteam hat insgesamt 28 Familienmitglieder der Medici, der mächtigsten Dynastie Italiens, in der Familienkrypta in Florenz exhumiert und über zehn Jahre lang untersucht - zuletzt im Herbst 2012. ARTE zeigt die Ergebnisse in einem zweiteiligen Doku-Drama exklusiv und crossmedial. An diesem Tag eröffnet in Mannheim die Ausstellung der Reiss-Engelhorn-Museen: "Die Medici - Menschen, Macht und Leidenschaft".
Das Doku-Drama lässt zwei Episoden des 16. Jahrhunderts aus der Zeit der Medici-Großherzöge der Toskana lebendig werden. Diese für die Familiengeschichte glanzvolle Epoche steht in der Wahrnehmung meist im Schatten des Aufstiegs und ersten Blüte der Familie mehr als ein Jahrhundert zuvor. Doch wie schon im 15. Jahrhundert geht es auch hier um Liebe und verbotene Leidenschaft, um Verrat und Gier nach Macht. Das verbindet die vielen Etappen der Familiengeschichte bis zum Tod von Anna Maria Luisa de Medici 1743. Über die bisher unerzählte Geschichte der Kinder Cosimos I. samt ihrer Liebhaber, Ehefrauen und Mätressen begibt sich der Zweiteiler auf Spurensuche im engsten Familienkreis.
Durch die parallele Montage von dokumentarischen Elementen und szenischen Darstellungen klärt das Doku-Drama drei bisher ungelöste Mordfälle. Was Historiker bisher nur vermutet haben, können die Wissenschaftler jetzt belegen: Getrieben von Liebe und Leidenschaft, Hass und Neid, Intrigen und Eifersucht schrecken die Geschwister vor nichts zurück. Das Interesse der Experten gilt vor allem der Suche nach der Identität von fünf unbekannten, weiblichen Skeletten aus der Familiengruft der Medici - Gebeine, die bis jetzt keinen historischen Persönlichkeiten zugeordnet werden konnten. Die Forscher fanden nun heraus, inwiefern unter den Skeletten auch die Überreste von Isabella de Medici sind. Gezeigt wird die Gen-Analyse ebenso wie die Gesichtsrekonstruktion, die den wissenschaftlichen Beweis zur Identifizierung liefern soll.