Wo waren wir doch gleich? Oh, ja: Joel sitzt in einer Anstalt fest, Sheila ist an einen Pfosten gekettet und Abby ist auf der Suche nach serbischer Kotze. Genau.
Seit einigen Jahren schon ziehen Serien die Talente von der großen Leinwand ab. Immer mehr Regisseure und Schauspieler haben den großen Kinoproduktionen den Rücken gekehrt und versuchen ihr Glück nun in der Serienwelt.
Reese Witherspoon war schon lange ein großer Name in der Kinowelt, doch seit einigen Jahren sieht man sie vermehrt in Serienproduktionen wie Big Little Lies oder Little Fires Everywhere, beides großartige Serien, die wir an dieser Stelle ebenfalls empfehlen können. Was diese beiden Serien mit The Morning Show zu tun haben? Ganz einfach: Starke Frauenfiguren. Das liegt an ihrer Produktionsfirma Hello Sunshine, die sie 2016 gegründet hat. Sie sich fest vorgenommen, Geschichten mit starken Frauenfiguren eine Stimme zu geben. Zum einen ist sie in allen Projekten, in denen sie mitspielt, auch als Produzentin tätig (umgekehrt gilt das nicht), zum anderen hat sie mit Hello Sunshine ein besonderes Interesse an Buchverfilmungen von Autorinnen mit weiblichen Heldinnen. Ihr nächstes Projekt ist die Adaption von Daisy Jones & The Six von Taylor Jenkins Reid, ein Eintauchen in eine fiktive Rockband der 70er Jahre für Amazon Prime.
The Morning Show, das kürzlich für eine dritte Staffel auf Apple TV+ verlängert wurde, schafft es, einen ambivalenten Blick auf die #metoo-Opfer und -Täter zu werden. Zur Erinnerung: In der ersten Staffel wird Moderator einer beliebten morgendlichen Talkshow, Mitch (Steve Carrell)von einer Mitarbeiterin der sexuellen Belästigung und Aggression beschuldigt. Co-Host Alex (Jennifer Aniston) steht deswegen zwischen den Stühlen: Wusste sie über die sexuellen Triebe von Mitch Bescheid oder nicht? Mitten im Skandal stößt dann noch die rebellische Bradley (Reese Witherspoon) zum Team, die sich mit ihrer Art nicht gerade Freunde macht.