8. Juni 1990. Es ist so weit: Das fertig restaurierte "Günderrode-Haus" von Hermann und Clarissa ist zu einem wahren Schmückstück geworden. Seine Schönheit leuchtet auch Hermanns Bruder Ernst entgegen, der in seiner Cessna den Rhein überfliegt und in gewagtem Tiefflug über das Haus beinah Gunnar vom Dach fegt. Der will dort eine Satellitenschüssel installieren - ein wichtiger Akt, denn heute soll nicht nur das Einweihungsfest stattfinden, es ist auch der Tag des Eröffnungsspiels der Fußball-WM, das alle am Fernseher miterleben wollen.
Zu Gast sind Hermanns ältester Bruder Anton mit seinem großen Familienanhang, die sächsischen Bauleute Udo mit Frau und Söhnen, Tillmann mit Moni, seiner neuen Liebe, und Freunde vom Dorf. Auch unerwarteter Besuch erscheint: Petra mit ihren zwei Kindern und Reinhold. Aus Bretagne- Ferien zurückkehrend macht die neue und provokant glückliche Familie am Günderrode-Haus Station. Gunnar, der verlassene Ehemann, ringt um Fassung, flüchtet sich in Alkohol und an den Fernseher. In seinem T-Shirt mit der Aufschrift "Brehme", seines Nachnamens, der auch der Name des deutschen Fußballstars ist, wirkt er eher lächerlich. Gunnar ist der Verlierer unter all den glücklichen Liebespaaren des Abends. Da ist ihm auch die Zutraulichkeit seiner kleinen Töchter kein Trost. Nach einem Einweihungsständchen für Hermann und Clarissa und einer Führung der Gäste durchs neue Haus, versammeln sich alle am Fernseher, um das Spiel "Argentinien gegen Kamerun" zu verfolgen. Der private Missklang scheint gebannt, doch spät in der Nacht kommt es zum heftigen Streit zwischen Gunnar und Petra. Sie will die Scheidung und die Kinder haben. In seinem Secondhand-VW braust Gunnar in Richtung Berlin davon, und die Party ist schlagartig zuende.
Am frühen Morgen, als man im Günderrode-Haus noch schläft, startet Ernst mit der Cessna gen Osten. Er wird von Tobi begleitet, mit dem er sich angefreundet und den er wegen seiner Russischkenntnisse als