Am Abend des historischen 9. November 1989 begegnen sich Hermann Simon und Clarissa Lichtblau nach langen Jahren wieder. In einer Berliner Hotelhalle fallen sich die Liebenden von einst in die Arme, während man ringsum euphorisch den Fall der Mauer am Brandenburger Tor feiert.
Hermann ist ein renommierter Dirigent und Clarissa eine gefeierte Sängerin geworden, doch sie haben immer nur aus Koffern gelebt und ein bewegtes, aber letztlich einsames Dasein geführt. Sie lieben sich in einem Hotelzimmer, während der Fernseher läuft und die Jubelszenen der Menschen von Ost und West überträgt. Als sie sich nach ihren beiden Leben befragen, erzählt Clarissa von einem Ort ihrer Sehnsucht, einem Haus, in dem sie mit ihm, den sie nie vergessen konnte, gern hätte leben wollen. Hermann ist wie elektrisiert und bricht noch in derselben Nacht mit ihr auf.
Unterwegs durch die DDR, dann in Westdeutschland, wechseln sie sich am Steuer ab, Hermann schläft auf dem Beifahrersitz ein. Als er erwacht, findet er sich in seiner Heimat wieder. Clarissas Traumhaus steht in einem Weinberg am Rhein, direkt gegenüber der Loreley. Hermann, der hier jeden Fleck kennt, ist beglückt und alarmiert zugleich. Ganz in der Nähe liegt Schabbach, das Dorf seiner Kindheit, das er als junger Mann voll Schmerz und Wut verlassen hatte, um in der Großstadt München ein freies Leben zu finden und seine künstlerischen Träume zu verwirklichen. Er hatte nie mehr zurückkehren wollen. Doch Clarissas Wunschziel und die Vorstellung, mit ihr hier ein neues Leben zu beginnen, betören ihn. Das schöne alte Fachwerkhaus, das sie kurz entschlossen kaufen, ist allerdings eine Ruine. Es muss aufwendig renoviert werden.
Während Hermann, trotz der alten Berührungsangst, sein Dorf und seine Brüder Ernst und Anton aufsucht, fährt Clarissa nach Leipzig. Ihr Konzert im Gewandhaus fällt zwar wegen einer der damaligen Montagsdemonstrationen aus, aber sie lernt dort Gunnar und Udo, zwei Bauhandwerker, kenne