Die Meute folgt der Geschichte einer jungen Schülerin namens Blanca Ibarra, die Mitglied einer feministischen Gruppe ist und unter beunruhigenden Umständen auf mysteriöse Weise verschwindet. Der Fall wird einer Sondereinheit der chilenischen Polizei übertragen, die von einem Trio von Ermittlerinnen geleitet wird. Während sie das Verschwinden von Blanca untersuchen, stößt das Team auf ein Netzwerk von Gewalt und Online-Belästigung, das sogenannte Rudel, das Männer dazu bringt, Frauen anzugreifen. Sie tauchen in eine düstere und komplexe Welt ein, in der die Grenzen zwischen Opfern und Tätern verschwimmen.
Die erste Staffel der von Lucía Puenzo kreierten chilenischen Serie hatte auf Arte einen bleibenden Eindruck hinterlassen und die zweite Staffel ist seit dem 18. Mai endlich in der Arte-Mediathek zu sehen.
In der Tradition feministischer Serien bietet Die Meute einen sensiblen Umgang mit den immer aktueller werdenden Themen sexistische Gewalt, Vergewaltigungskultur, Online-Belästigung und Geschlechterungleichheit. Manchmal ist es schwer, sie anzusehen, aber man wird mit einem Gefühl von grimmiger Wut über diese Ohnmacht herauskommen. Die Serie geht diese Probleme frontal und kompromisslos an, beleuchtet die Realitäten von Angst und Gefahr, mit denen Frauen täglich konfrontiert sind, und appelliert an die Schwesternschaft. Neben diesen besonders starken Themen sind auch die Leistungen der Hauptdarstellerinnen zu loben. Antonia Zegers, Paula Luchsinger und Daniela Vega (die wir in dem Film Eine fantastische Frau schon gesehen haben) sind wieder als Ermittlerinnen dabei. Und schließlich ist als Krimiserie der Form nach auch die Erzählweise sehr gelungen. Es gibt Wendungen, Enthüllungen und echte Überraschungen, die sich entfalten.
In der zweiten Staffel verschwinden während eines Festivals in der Küstenstadt Ritoque drei junge Mädchen. Hat die Meute, die maskulinistische Gruppierung, vielleicht wieder etwas mit diesen Vermisstenfällen zu tun ? Ebenso rasant wie die erste Staffel zeichnet die neue Staffel von Die Meute das Bild eines Chiles, das immer noch von den Dämonen der Militärdiktatur verfolgt wird und von tiefen sozialen und politischen Brüchen zerrüttet ist.