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In Nostalgie? 3 Serienklassiker auf RTL+

ALF

Wenn es nach uns Deutschen gehen würde, wäre die Sitcom mit dem melmakischen Alien nie beendet worden. In keinem anderen Land außerhalb der USA war ALF so erfolgreich wie in Deutschland. ALF war hierzulande so erfolgreich, dass der deutsche Synchronsprecher Tommi Piper zwei Alben und vier Singles als ALF aufnahm. Leider kam der Erfolg nie hinter den Kulissen an. Die Drehs waren durch die ganzen Falltüren im Boden, aus denen der Außerirdische gesteuert werden musste, nicht nur gefährlich, sondern auch langwierig. Wohl auch deshalb wurde der 2019 verstorbene Max Wright, der den Familienvater Willie Tanner spielte, nie richtig warm mit der Rolle und fuhr ohne sich zu Verabschieden nach dem Dreh der finalen Episode einfach davon. Was für ALF spricht, sind die Gags, die auch heute noch funktionieren. In Folge der Revival- und Rebootmania vor ein paar Jahren sollte auch ALF mit neuen Folgen bedacht werden, allerdings nahm Warner Bros. Television recht bald wieder Abstand von diesen Plänen.

Eine schrecklich nette Familie

Eine schrecklich nette Familie dürfte die Sitcom gewesen sein, die Ed O’Neill (Al Bundy), Katey Segal (Peggy Bundy) und Christina Applegate (Kelly Bundy) in den Mainstream katapultiert haben und zu geachteten Schauspielern gemacht haben. Dabei war die Serie durch und durch ein Produkt seiner Zeit. Der Humor hauptsächlich derb und direkt, die Gags sexistisch und misogyn. Doch gerade diese Verstöße gegen den guten Geschmack (und die daraus resultierenden Beschwerden durch besorgte Konservative) waren, die der Sitcom die Aufmerksamkeit bescherten. Erst nach 11 Staffeln und 259 Episoden fiel der Vorhang um den sexistischen Schuhverkäufer und der verschwenderischen Hausfrau. Gut 12 Jahre nach dem Serienende spielte Ed O’Neill in Modern Family erneut einen Familienvater. Katey Segal fand sich später in dem Bikerdrama Sons of Anarchy wieder, während Christina Applegate ihre Schauspielkünste u. a. in der Netflix-Serie Dead To Me unter Beweis stellte.

Fans dürfen sich übrigens auf ein animiertes Revival mit den Originalschauspielern freuen.

Der Denver-Clan

Es ist, wie es ist: Da hat ein Sender eine Hitserie im Programm, schon versuchen sich die anderen Sender an eigenen Serien, die dem Original erstaunlich ähneln. Im Falle vom Denver-Clan war dies Dallas, welches sehr erfolgreich auf CBS lief. Dabei sah es anfangs gar nicht gut für den Denver-Clan. Erst mit dem Auftreten von Joan Collins als ränkeschmiedende Alexis zog die Serie schließlich an dem Original vorbei. Der Erfolg der Serie lässt sich auch durch die Inklusion von älteren Frauen und damals brisanten Themen wie Homosexualität und AIDS erklären. Die Einblicke in eine reiche, abgehobene Familie funktionieren auch heute noch bestens, wie zum Beispiel das preisgekrönte Succession auf HBO beweist. Nach Ende der Serie folgten noch 2 Filme sowie 2017 ein Reboot mit neuen, jüngeren Schauspielern. Diese Serie wurde jedoch erst letzte Woche nach 5 Staffeln abgesetzt.


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Published by
Robert Krüger