Man kann sich dem Hype nicht entziehen – jede Serien-Website redet über Squid Game (und mit diesem Artikel auch wir 😉). Aber was macht die Serie so besonders? Hier sind fünf Gründe, warum Squid Game derzeit in aller Munde ist.
Auch heute noch besteht der Netflix-Katalog zum übergroßen Teil aus amerikanischen Produktionen. Dementsprechend „einfältig“ sind die Serien bis auf wenige Ausnahmen auch. Produziert wird das, was gut läuft und angeschaut wird. Die Zeiten, in denen Netflix experimentellen Serien wie einem The OA noch weitere Staffeln gönnte, sind schon lange vorbei. Dementsprechend „frisch“ und unverbraucht fühlt sich Squid Game an, weil andere Länder eben andere Geschmäcker haben. Schon mit der Mittelalter-Zombieserie Kingdom hat Südkorea gezeigt, dass es neue Ideen an den Tisch bringt.
Wo Alice in Borderland in der Charakterentwicklung noch ziemlich oberflächlich blieb, so schafft es Squid Game, den Charakteren Leben einzuhauchen. Zugegeben, nicht allen 456 Menschen, aber alle Personen, die an den Kinderspielen teilnehmen, haben eine Motivation dazu. Seong Gi-hun (Lee Jung-jae) ist geschieden, hat eine Tochter und wohnt mit seiner Mutter zusammen. Wie auch seine 455 Mitspieler ist er hochverschuldet und auf der Flucht vor skrupellosen Kredithaien. Sein Mitspieler Ali stammt aus Pakistan und wird von seinem Arbeitgeber ausgebeutet. Auch wenn wir nach den 9 Episoden immer noch nicht die Namen der Protagonisten kennen, wir kennen ihre Umstände.
Nach anderthalb Jahren Corona haben wir genug von Vorsichtsmaßnahmen und Zurückhaltung. Wir wollen aufs Ganze gehen, gefordert werden und mitdenken, und uns nicht mehr berieseln lassen. Aus diesem Grund trifft Squid Game bei uns einen Nerv, weil wir uns überlegen, wie wir uns in diesen Situationen verhalten würden. Würden wir andere opfern, um weiterzukommen? Oder würden wir anderen helfen?
Viele Serien und Filme mit Bösewichten kranken vor allem an einer Sache: Wo ist die Polizei? Entweder spielt sie keine Rolle, wird als korrupte Behörde dargestellt oder ist gnadenlos inkompetent. Nichts davon passiert in Squid Game. Weil der Bruder eines Ermittlers ebenfalls an den brutalen Spielen teilnimmt, ist die Polizei nicht nur irgendeine unwichtige Behörde, sondern ein wichtiger Akteur in der Handlung.
Auch dass die Teilnehmer entscheiden dürfen, ob sie weiter an den Spielen teilnehmen möchten, oder zurück in ihr altes Leben wollen, verleiht der Serie Realität. Anders als zum Beispiel in den SAW- oder Hunger Games-Filmen können die Protagonisten ihr Schicksal hier selbst bestimmen.
Squid Game ist nicht perfekt. Wer eine Blockbuster-Serie wie Game of Thrones oder The Witcher erwartet, der wird enttäuscht werden. Einige Episoden könnten durchaus kürzer sein, ohne dass die Handlung Schaden genommen hätte. Der Erfolg der Serie basiert vor allem auf Mundpropaganda und den viralen Memes, die der Serie entspringen. Squid Game mixt viele Genres und kommt nicht mit den üblichen Klischees daher, die westliche Serien so oft plagen. Und das macht die Serie so sehenswert… aber nicht für jeden.
Was haltet ihr von der Serie? Lasst es uns wissen!