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Wie Game of Thrones die Serienwelt verändert hat

Es gab ein vor und ein nach Game of Thrones. 10 Jahre ist es nun her, dass die Fantasy-Serie auf dem Kabelsender HBO begann. Auch fast zwei Jahre nach Ende der Serie ist sie noch immer noch im Gespräch – wenn auch nicht unbedingt im positiven Sinne.

Eine Serie für Jedermann

10 Jahre zuvor begeisterten zwei andere Fantasy-Franchises die Welt: Die Trilogie der Herrn der Ringe und Harry Potter. Doch selbst diese beiden Franchises verblassen im Gegensatz zu Game of Thrones: Fragt mal eure Eltern, ob sie etwas mit Voldemort oder Gandalf anfangen können. Die Wahrscheinlichkeit dürfte gering sein.

Und nun fragt sie, ob sie wissen, wer Jon Snow ist oder ob sie schon mal was von der Roten Hochzeit gehört haben. Was wir damit sagen wollen: Die HBO-Serie hat (fast) alle in den Bann gezogen. Sie hat es auch geschafft, Fantasy-Serien zurück in den Mainstream zu katapultieren. Wann zuletzt gab es Drachen, Untote und Magie in einer High-End-Produktion zu sehen? Von dem Erfolg profitierte auch The Witcher.

Was Game of Thrones auch – zumindest in den ersten 6 Staffeln – gelang, war, dass es gekonnt politische Intrigen mit den Fantasy-Elementen verbinden konnte. Starke Darsteller wie Lena Headey, Peter Dinklage oder Sean Bean dienten als Aushängeschilder und boten jedem Fan eine Identifikationsmöglichkeit. Den Tod von Ned Stark haben viele Fans heute noch nicht verdaut.

Ein cineastisches Meisterwerk

Auch hinter den Kulissen setzte die Serie neue Maßstäbe. Nicht nur stiegen die Kosten ins Unermessliche – eine Staffel kostete rund 100 Millionen Euro –, sondern auch bei den Kulissen und Effekten erweiterte Game of Thrones die Grenzen des Machbaren wie keine Serie zuvor.

In den letzten Staffeln lieg das Budget pro Episode bei geschätzt 15 Millionen Euro. Auf die Staffel hochgerechnet sind das Kosten, die selbst viele Blockbuster nicht erreichen. Und doch hat sich das Budget ausgezahlt: Die Schlachten werden immer gigantischer, und auch die Anzahl der Statisten und Spezialeffekte haben selbst den epischsten Filmen Konkurrenz gemacht.

Doch die Konkurrenz schläft nicht: Auch Netflix hat sich an seinem eigenen Epos versucht – und ist mit Marco Polo kläglich gescheitert. Mit The Witcher läuft es jedoch etwas besser, auch wenn die Kritiken zur ersten Staffel noch etwas verhalten sind. Wir warten zudem gespannt auf die Herr der Ringe-Serie auf Amazon, die Berichten zufolge bei 450 Millionen US-Dollar liegen soll.

Niemand ist sicher

Wir haben es bereits angeschnitten, aber in Game of Thrones war niemand sicher. Meistens starben Hauptdarsteller, weil die Schauspieler aus der Serie aussteigen wollten oder es hinter den Kulissen brodelte. In der HBO-Serie war der Tod jedoch integraler Bestandteil der Handlung – und machte selbst vor hochkarätigen Schauspielern wie Sean Bean nicht Halt.

Zu verdanken haben wir es George R. R. Martin – der mit der „Das Lied von Feuer und Eis“-Saga die perfekte Vorlage für die Serie bot. Er machte schon beim Erscheinen des ersten Bandes klar, dass er von den damals üblichen Erzähl-Konventionen nicht viel hält. In der Welt von Game of Thrones ist niemand sicher.

Die letzte Serie seiner Art

Die letzte Staffel von Game of Thrones wurde in den USA von 45 Millionen Menschen verfolgt. Und auch wenn lineare Ausstrahlungsmethoden ihr Comeback feiern – keine andere Serie – auch nicht The Mandalorian – hat es geschafft, Woche für Woche so einen Hype zu generieren wie Game of Thrones. Die einzige Methode, Spoiler zu vermeiden, war buchstäblich aus dem Internet wegzubleiben.

Das Phänomen, etwas zu verpassen, hat im Englischen die Abkürzung FOMO und hat dazu geführt, dass jeden Sonntagabend nicht nur in den USA, sondern weltweit Millionen Menschen einschalteten. Ob den Spin-offs das auch gelingen wird?

Das Phänomen, etwas zu verpassen, hat im Englischen die Abkürzung FOMO und hat dazu geführt, dass jeden Sonntagabend nicht nur in den USA, sondern weltweit Millionen Menschen einschalteten. Ob den Spin-offs das auch gelingen wird? Das werden wir frühestens 2022 sehen. Und da diese nicht von David Benioff und D. B. Weiss, den Machern der Mutterserie, verantwortet werden, sind wir hoffnungsvoll, dass wenigstens diese Spin-offs ein würdiges Ende finden werden.


Was meint ihr? Welchen Einfluss auf euer Leben hatte die Serie? Lasst es uns wissen!

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Published by
Robert Krüger